Am Montag den 06.11.2023 wurde im Wirtschafts-, Verkehrs-, Umwelt- und Bauausschuss unter der Vorlagennummer 191/2020 1. Ergänzung das gemeindliche Einvernehmen für den Bau von 3 Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von 166 + 3 Metern in der Gemarkung Treppendorf erteilt.

Treppendorf

Bei der Abstimmung stimmten nur die 2 AfD Stadtratsmitglieder gegen diese Vorlage, bei einer Enthaltung und 6 Stimmen für die Vorlage (darunter der Ortsteilbürgermeister von Treppendorf welcher für „Die Grünen“ im Stadtrat ist). Bei der ersten Befassung mit diesem Antrag am 02.11.2020 hatten noch 7 (!) Stadträte diese Vorlage abgelehnt.
Wie kommt es auf einmal zur Wandlung der Grundeinstellung dieser Stadträte in Bezug auf besagte Problematik?
Das Landratsamt teilte der Stadt Rudolstadt, drei Jahre nach besagtem Beschluss am 10.10.2023 mit, diesen Beschluss zu ersetzen, da aus Sicht des Landratsamtes keine Versagungsgründe vorliegen.
Die gewählten Stadträte der Stadt Rudolstadt müssen ihre Entscheidungen aber nach dem eigenen Gewissen fällen. Dabei mir ist schleierhaft, wie und warum sich dieses in drei Jahren so grundlegend gewandelt hat.
Es sollte bei solchen Bauvorhaben (in der Nähe von Ortschaften) bedacht werden, dass die Auswirkungen der Windkraftanlagen auf die in der Nähe lebenden Menschen noch gar nicht richtig erforscht sind. Da wären z.B. Infraschall, Auswirkungen auf das Wetter, Austrocknung des Bodens, Gefahren für das Leben von Insekten und Vögeln sowie letztendlich die Vernichtung von Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Hinzu kommen aus heutiger Sicht eine fragwürdige Energiebilanz (über die Lebenszeit der Anlagen gesehen) und Probleme beim Rückbau der Anlagen (z.B. im Boden verbleibende Fundamente, ungeklärte Recycling Fragen von in den Anlagen enthaltenen problematischen Materialien).
Den Betreibern der Anlagen scheint es nur darum zu gehen mit diesen viel Geld zu verdienen (solange das Projekt dann auch noch irgendwie gefördert wird). Der Umweltschutz, speziell der Schutz von Menschen, aber auch der Natur, ist dabei offensichtlich Nebensache. Aber bestimmt werden manche Treppendorfer durch das verpachten ihrer Grundstücke auch an diesem Kuchen beteiligt.
Ist es das wert?

Günter Engelhardt   9.11.2023